Nach dem langen und trockenen Sommer gibt es nun endlich den Bericht aus dem 2. Lehrjahr.
Im Juni waren wir in Oberellenbach auf dem Kirchhof und der Solawi. Wir bestaunten die gute Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd auf dem Acker der Solawi und ließen uns von G. Hufmanns Begeisterung für Pferdearbeit und dazugehörige Geräte anstecken. Außerdem wurde uns gezeigt, was so alles auf dem Kirchhof passiert: Von der Heutrocknung über die Käserei bis zu dem spannenden und sehr persönlichem Thema der Hofübergabe.
Im Juli besuchten wir Ute Kirchgässer in Bingenheim. Sie hat dort ihren Züchtungsbetrieb und beherbergte uns. Unsere Seminarinhalte drehten sich auch hauptsächlich um Gemüsezüchtung. Wir lernten über Gentechnik und über die biologisch-dynamische Züchtungsalternativen. Auch die Führung durch die Züchtungsgärten in Bingenheim und die dazugehörige Weiterverarbeitung (Reinigung, Lagerung, Verpackung, Versand, Labor) fanden wir sehr spannend. Gerade für uns Gärtner*innen ist es schön, mal zu sehen, wo unser Saatgut eigentlich herkommt. Unsere Wertschätzung dafür ist nun durch die Einblicke in die Züchtung und die Saatgutvermehrung gewachsen. Außerdem hatten wir ein nettes Wiedersehen mit Bent, den wir schon vom Januarkurs auf dem Dottenfelder Hof kannten. Er wurde eingeladen mit uns zu singen, was uns große Freude bereitet hat.
Nach einer Sommerpause im August trafen wir uns alle in Seelbach, einem kleinen Dorf zwischen Marburg und Gießen, wieder. Dort fand unser September-Seminar statt. Wir besuchten den Hof unseres Mitlehrlings Manu, der dort auf einem kleinen Kräuterbetrieb arbeitet. Wir widmeten uns dort den Sonderkulturen, erfuhren viel Neues über den mehrjährigen Heil-, Tee- und Gewürzkräuteranbau und die Vermehrung von Gründüngungspflanzen. Außerdem dozierte Matthias König über (wesensgemäße) Milchkuhfütterung und Heuqualität. Anhand der von ihm mitgebrachten Heuproben vom Dottenfelder Hof wurden seine Unterrichtseinheiten sehr anschaulich, auch die Verdauung der Kuh wurde sehr verständlich vermittelt. Am letzten Tag des Seminares kam die Bioland- Beraterin für kleine Wiederkäuer und wir bekamen einen Einblick in die unterschiedlichen Wesen von Schaf und Ziege und die Herausforderungen, die es in der Haltung, der Verarbeitung und der Vermarktung der Produkte gibt. Für den Gruppenprozess gab es diesmal eine Contact Impro Session, in der es viel um Bewegung und Aufeinanderzugehen ging.
Nun freuen wir uns auf das Oktober-Seminar in Bingenheim, wo wir das Züchtungsthema weiter fortsetzen werden, und die vielen inspirierenden Begegnungen auf der Herbsttagung.
2 . Lehrjahr der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen NRW & Hessen