ausgetrocknetes Fels mit Rissen im Boden

Bericht aus dem 3. Lehrjahr – Sommer 2018

900 600 Biodynamische Ausbildung

Noch nichtsahnend, welche Dürre nach dem nassen Winter auf uns zukommt, treffen wir uns im Mai bei Ute Kirchgaesser zum Seminar in Bingenheim. Wir sind zum zweiten Mal hier. Schon im letzten Jahr hatten wir mit Ute Botanik und Züchtung aus anthroposophischer Sicht begonnen und sei es nun der gewonnenen Erfahrung aus weiteren zwölf Monaten in der Ausbildung geschuldet, der Teilnahme am Februarkurs auf dem Dottenfelder Hof (im November) oder anderen Gründen: Die Fortsetzung machte plötzlich vieles deutlich klarer, Kreise schlossen sich, Puzzlestücke fielen ineinander.
Lebhaft war dieses Seminar nicht nur im Garten, sondern auch in der Freizeit: 3 Kinder waren dabei. Und besondere Freude: Zum ersten Mal auch nach Monaten endlich wieder unsere Seminarleiterin Linde mit ihrem kleinen, im Winter geborenen Sohn.

Im Juni, noch war das Wetter „normal“ (falls der Bauer das jemals so gelten lassen kann), fand unser Seminar in der Gemeinde Altenschlirf statt. Kuhwissen und Wiesenbewirtschaftung bei Landwirt Paul Kolass begeisterte die Landwirte und Milchviehjunkies. Kaum hatten wir durchgeatmet, nahm Christoph Vahle uns mit in die Welt der Pflanzengemeinschaften – er verbindet Naturschutz und Landwirtschaft einfach einmalig gut. Abendliches Highlight war für viele der freiwillige – ich glaube keiner war daheim geblieben – Ausflug mit einigen regionalen Bauern zum Futterversuchsanbau (mit Matthias König) und der Besichtigung von Lein- und Lupinenfeldern samt anschließendem Pizzaessen aus dem Lehmofen, wozu wir sämtlich (und wir sind über 20 Lehrlinge) von der Landwirtin eingeladen wurden! Ein wenig ausgelaugt ob so viel Input trafen wir zum ersten Mal auf Klaus Strüber, der es sehr geschickt verstand unser Interesse an BWL zu wecken. Seine Moderation der Gruppe war für uns so ungewohnt, dass wir erstaunt innehielten, er den bunten Haufen tatsächlich bändigte und wir geregelt wie nie diskutierten. Nicht nur das Temperament der Gruppe wurde dadurch gekühlt, ein wenig auch unsere chaotische aber doch positiv kreative Seite, so dass wir beim nächsten Treffen im Juli auf dem Laakenhof dann eine Mischform aus seinen und unseren Techniken zur Weiterarbeit erwählten. Wir sehen uns wieder im September auf dem Schwalbenhof in Berschweiler – vielleicht regnet es bis dahin ja mal …
Für das 3. Lehrjahr der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen NRW & Hessen, Amelie Schlottmann