Inzwischen ist es deutlich: die Auszubildenden des zweiten Lehrjahres sind in der Landwirtschaft und im Gartenbau angekommen! Die Gespräche sind fachlich zunehmend anspruchsvoller, die Fragen gezielter und gesättigter mit eigenen Erfahrungen. Gleichzeitig lebt eine ruhige Selbstverständlichkeit in der Selbstversorgung auf den Seminaren und im Ablauf des geplanten Programms.
Unser Seminar im Oktober war ganz der biologisch-dynamischen Züchtung gewidmet: Ute Kirchgaesser hat die händische Aufbereitung von Saatgut demonstriert, so dass die Auszubildenden jetzt in der Lage sind, auf ihrem Betrieb eigene Erfahrungen zu sammeln mit kleinen Versuchen zur Saatgutgewinnung. In praktischen Übungen bei der Bonitur von Rote Beten und Möhren konnten die Auszubildenden ihren Blick schärfen für die Pflanzengestalt und bei der Verkostung ihren Geschmack sensibilisieren. Was mich als teilnehmende Seminarleiterin am stärksten beeindruckt hat, waren die deutlich sichtbaren Unterschiede im Bestand der wilden Möhre, deren Saatgut von Ute in der dritten Generation mit Klängen behandelt wird. Wie wenig haben wir erst verstanden von den Zusammenhängen, in denen das Pflanzenwachstum stattfindet! Die Pflanze zeigt uns Vieles – doch die Zusammenhänge im lebendigen Wachstum sind uns (noch) verborgen! Wir können nur hoffen, mit solchen Seminaren den Forschergeist der jungen Menschen zu wecken.
Im November werden wir in Haus Bollheim die Möglichkeit haben, das Verständnis für Technik zu vertiefen. Das wird dann unser zehntes und letztes Seminar im Jahr 2018 sein.
Wir möchten diesen Bericht auch dazu verwenden, uns bei allen Betriebsleitern, Mitarbeitern, Dozenten und Trägern der Ausbildung zu bedanken, die es ermöglichen, dass die jungen Menschen einen Zugang finden können zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft und Gartenbau. Sie ermöglichen Zukunfts-Bildung, danke!
Für das 2. Lehrjahr der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen im Westen, Judith Eis und Jiri Prachar (Seminarleiter)