Der Frühling ist da und nicht nur die Natur sprüht vor lauter Tatendrang, denn auch das „nun“ dritte Lehrjahr der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen NRW & Hessen lässt sich davon anstecken. Geplagt von Sonnenbrand, Umzügen auf neue Höfe, dem leider wieder fehlenden Regen, von unserer Zwischenprüfung, die damit verbundene Abgabe unseres Berichtshefts und von geschmolzenen Schokoosterhasen starteten wir in die neue Saison.
Doch es erwartete uns auch viel Schönes. So war es dieses Jahr an uns auf der Jahresfeier am 09.03. in Witten das neue erste Lehrjahr zu begrüßen. Angelehnt an die Harry Potter Bücher, in denen die neuen Hogwartsschüler von dem magischen Hut in die Häuser verteilt werden, wurde bei unserer Begrüßung das neue Lehrjahr von unserem Magischen Sonnenhut auf ihre Ausbildungsbetriebe verteilt. Natürlich bekamen sie die eine oder andere Erläuterung zu ihren Betrieben ;-).
Im Anschluss ging es für uns direkt auf den Hof Fahrenscheid im Windrather Tal, zu unserem Märzseminar. Schwerpunkt war der stressfreie Umgang mit Tieren, dazu zeigte uns Philipp Wenz seine Methode des „Low Stress Stockmanship“. Um das Seminar für alle angehenden LandwirtInnen und GärtnerInnen abzurunden, bekamen wir noch einiges über die SoLaWi Vorberg, den Ackerbau auf dem Örkhof, den Tal- Handel und die Beziehung zwischen Hecken und der Kuh zu hören. Nicht zu vergessen die tolle Gartenbesichtigung auf dem Örkhof, die von unserer Marlen, die ihre ersten beiden Lehrjahre dort verbrachte, geführt wurde.
Der April war dieses Jahr geprägt von unserem Zwischenprüfungsseminar. Die Stimmung schwankte von gespannt wie ein Flitzebogen, wogegen auch keine privat organisierten Lerngruppen helfen konnten, über totale Entspannung einzelner Personen. Hierzu trafen wir uns am Sonntag auf dem Gärtnerhof Röllingsen, wo wir auch untergebracht waren. Ein uns mittlerweile bekannter und vertrauter Ort, da wir dort nun bereits zum dritten Mal Seminar hatten.
Gleich nach der lockeren Begrüßungsrunde mit Kaffee, Kuchen und Tee, ging es zum ernsteren Teil, der schriftlichen Prüfung über. Hier wurde unser Wissen in den Bereichen Bodenkunde, Landwirtschaft und Gemüsebau abgefragt. Ein kleines Beispiel: Vervollständige das Zitat Rudolf Steiners: „…und so könnte ich denken, müsste man versuchen, Düngemittel dadurch herzustellen, dass man diese fünf Ingredienzien, oder Surrogate von ihnen, tatsächlich in der angedeuteten Weise dem Düngemittel beibringt. Ein Düngemittel muss in der Zukunft, statt mit den chemischen Kingerlitzien behandelt zu werden, behandelt werden mit………… . Ein solches Düngemittel wird in der Tat vieles von dem haben, was man eigentlich braucht.“ (LW Kurs, 5. Vortrag)
Am Montag begannen für uns die Prüfungen im Bereich Anzucht, geschützter Anbau und Freilandanbau im Gemüse, sowie Pflanzen- und Saatgutbestimmung. Hierzu durchliefen wir bis zum späten Nachmittag in Zweierteams die verschiedenen Stationen. Nach jeder Prüfungseinheit bekamen wir ein direktes Feedback vonunseren Prüfern und konnten so unsere persönlichen Lücken erkennen, um sie nun in den nächsten zwei Lehrjahren zu schließen.
Am Dienstag fuhren wir nach Gut Körtlinghausen, welches wir ebenfalls schon von einem voraus gegangenem Seminar kannten und uns somit vertraut war. Hier legten wir die landwirtschaftliche Prüfung in den Bereichen Stall/Tierhaltung, Bodenkunde, Ackerbau/Grünland und Maschinen/Technik ab.
Durch einen freundlichen Tipp wurden wir auf einen nahegelegenen See aufmerksam gemacht, zu dem wir nach erfolgreicher Prüfung fuhren und von unserem Seminarleiter alle mit einem Eis belohnt wurden. Danke dafür 🙂 mit Eis in der Hand unternahmen wir dann noch einen kleinen Spaziergang am See, welchen einige von uns auch gleich zum Baden nutzten. Nach dem Abendessen welches wir, zurück in Röllingsen, bei heiterer und gelöster Stimmung zu uns nahmen, ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Vielen Dank auch dafür, dass wir auf beiden Höfen an den Tagen der praktischen Zwischenprüfungen so lecker bekocht wurden und wir uns somit ganz auf diese konzentrieren konnten.
Das allgemeine Feedback der Zwischenprüfung, es wurde eine entspannte Prüfungsatmosphäre geschaffen, in der es nicht darum ging Menschen vorzuführen, sondern während der Prüfungen im Gespräch nicht nur Wissen abzufragen, sondern auch zu mehren, bzw. vorhandene Wissenslücken zu entdecken. Ein schönes Erlebnis der Zwischenprüfung war für viele festzustellen, dass wir doch oft schon mehr wussten, wie wir glaubten zu wissen. Nun sind wir ganz heiß darauf praktisch weiter zu lernen, um dann wieder bei unserem nächsten Seminar im Mai theoretischen Input mitzunehmen 😉
3. Lehrjahr der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen NRW & Hessen