Die Jahresfeier 2019

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Anfang März ist traditionell die Zeit in der die Auszubildenden der Freien Ausbildung im Westen nach 4 Jahren Lehrzeit ihre angefertigten Jahresarbeiten vorstellen, und damit auch ihren Abschluss feiern. Zu gleichem Anlass werden die neu in die Ausbildung startenden Lehrlinge begrüßt. Die Begrüßung der Neuen war in diesem Jahr besonders erfreulich, da 2018 kein neues Lehrjahr starten konnte.
Am 8. März war der Saal des Instituts für Waldorfpädagogik in Witten vorbereitet und geschmückt, um die zahlreichen Besucher zu empfangen. Begleitet wurden die Vorträge durch kreative Einlagen der anderen Lehrjahre inklusive einer wundervollen Videobotschaft. In ihrer Festrede beschrieb Josephine Laux auf beeindruckende Weise die Motivation der jungen Generation, viele Dinge etwas anders anzugehen. Es war enorm zu beobachten wie gefangen der Saal plötzlich war!

Die Vorstellungen der Jahresarbeiten waren für mich als einer der beiden Seminarleiter des Lehrjahres sehr bewegend, da sowohl inhaltlich als auch die Art des Vortraghaltens doch den Entwicklungsweg der Auszubildenden widerspielgelt, den die Leute in den letzten 4 Jahren gegangen sind.
Insbesondere bildet die Jahresfeier aber auch immer die Bandbreite ab, in der wir uns in der Freien Ausbildung bewegen. Es sind Leute dabei, die am Ende der Ausbildung Betriebe gründen oder übernehmen, und direkt in Betriebsleiterpositionen übergehen. Andere haben einen starken pädagogischen Impuls und tragen diesen in Verbindung mit Gemüsebau oder Landwirtschaft in die Welt. Es werden eher kleine und mittlere SoLaWis begonnen und damit neue Vermarktungswege ausprobiert, und wieder andere übernehmen Verantwortung auf großen und längst etablierten Demeterhöfen

 

Für mich ist dieses Spannungsfeld eines der Aspekte, die die Freie Ausbildung so wertvoll macht. Im Inititativkreis arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung der Struktur, der Lehrpläne und auch an der Finanzierung. Gleichzeitig sind die vielen Menschen innerhalb der Ausbildung so unterschiedlich und vielfältig, genauso wie es auch all die Höfe sind, die an der Ausbildung teilnehmen und diese unterstützen; ganz im Sinne der biologisch-dynamischen Individualität.

Stefan König