Einmal im Jahr trifft sich der Ausbildungsinitiativkreis zu einer Klausurtagung über anderthalb Tage, um an der Entwicklung der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen weiter zu arbeiten. Während dieser Klausur wird Zeit für brennende Fragen der Lehrlinge eingeräumt. Dabei werden auch die Auszubildenden eingeladen, damit der Initiativkreis möglichst viele verschiedene Meinungen berücksichtigen kann.
Anlässlich eines Artikels in der „ Ökologie & Landbau“ mit dem Titel „ Ausbeutung und Aufopferung im Zeichen des Ökolandbaus“ wurde in diesem Jahr die Frage der sozialen Standards auf den Betrieben behandelt, insbesondere ging es um die Bereiche: Anerkennung, Zeit, Unterbringung und Entlohnung. Bei der Diskussion waren aus allen Lehrjahren ein bis zwei Lehrlinge vertreten.
Fragen die aufgeworfen wurden, waren u.a.
• Wie ist der Vertrag der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen aufgebaut, wozu verpflichtet sich der Ausbilder und der/die Auszubildende?
• Wie können die vertraglichen Inhalte im Arbeitsalltag besser umgesetzt werden? z.B. Wochenenddienst, Urlaub, Überstunden
• Kennt der Ausbilder und der Auszubildende die Gesetzeslage z.B über die Arbeitsstunden?
• Wird Arbeitskleidung vom Betrieb gestellt?
• Wird Kost ausgezahlt wenn der Lehrling im Urlaub ist?
• Wie ist die Wohnsituation?
• Haben Auszubildender und Ausbilder genügend Rückzugsmöglichkeit?
• Wie effektiv gestalten die Auszubildenden die Zeit für die theoretische Nacharbeit (Lernnachmittag)?
So gab es viele rechtliche und soziale Fragen die auf einigen Betrieben bei den Auszubildenden für Unmut sorgen.
Geht es bei der Arbeit nicht oft zentral darum, dass diese anerkannt wird? Ist es nicht grundlegend, dass sich Lehrlinge auf den Betrieben gesehen und aufgehoben fühlen? Oft steht man im Zwiespalt zwischen dem, was man eigentlich will und dem, was man wirklich schafft. Umso wichtiger finde ich, dass man an den auftretenden sozialen und rechtlichen Fragen ein neues Bewusstsein entwickelt, um einen ordentlichen Rahmen für diese hervorragende Ausbildung zu schaffen. Im Hinblick auf den jährlich stattfindenden Ausbildertag, wollen wir diese Fragen weiter verfolgen und erweitern.
In welcher Lebenswelt und Lebenswirklichkeit die heutigen Lehrlinge stehen, welche Motivation es für die Ausbilder gab mit Landwirtschaft zu beginnen und wie diese im Alltag lebendig bleiben kann, konnte Michael Schmock im letzten Jahr beim Ausbildertag mit den Ausbildern erarbeiten.
Auch dieses Jahr ist Michael Schmock zum Ausbildertag eingeladen, um an dem Thema des vergangen Jahres anzuknüpfen und darauf aufbauend auf die entstanden Fragen während der Klausurtagung einzugehen.
In welcher Lebenswelt und Lebenswirklichkeit die heutigen Lehrlinge stehen, welche Motivation es für die Ausbilder gab mit Landwirtschaft zu beginnen und wie diese im Alltag lebendig bleiben kann, konnte Michael Schmock im letzten Jahr beim Ausbildertag mit den Ausbildern erarbeiten.
Auch dieses Jahr ist Michael Schmock zum Ausbildertag eingeladen, um an dem Thema des vergangen Jahres anzuknüpfen und darauf aufbauend auf die entstanden Fragen während der Klausurtagung einzugehen.
Johanna Fellner, Initiativkreis der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen Demeter NRW und Hessen