Bericht Klausurtagung 2009

150 150 Biodynamische Ausbildung

Seit einigen Jahren trifft sich der Ausbildungsinitiativkreis im Herbst zu einer zweitägigen Klausur. Mitte November 2009 versammelten wir uns auf Haus Nordhelle, einer evangelischen Bildungseinrichtung, in Meinerzhagen bei Attendorn. Wir, der Initiativkreis setzt sich aus mehr als 20 Menschen zusammen. Alle aktiven Seminarleiter sind Mitglieder, sowie Lehrlingsvertreter des zweiten bis vierten Lehrjahres, den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle von Demeter NRW und aus Hessen, sowie einigen ehemaligen Seminarleitern, der Leitung der Landbauschule Dottenfelderhof und anderen Interessierten.

Einige Themen bedürfen längerer, ausführlicherer Gespräche, die den Rahmen unserer zweimonatigen Sitzungen sprengen. Auch bleibt einiges liegen. Diese Themen arbeiten wir in der Klausurtagung auf. In diesen 2 Tagen geht es auch immer wieder um Grundsätzliches. Wie können wir die Qualität unserer Ausbildung verbessern? Wie können wir sie für junge Menschen so attraktiv machen, das sie über 4 Jahre mitmachen und danach weiter in Landwirtschaft und Gartenbau arbeiten?
Außerdem haben wir während dieser Zeit, die Möglichkeit in vielen Gesprächen und Begegnungen neben dem Programm, uns besser kennen zu lernen und damit unseren Zusammenhalt zu stärken. Auch im Jahr 2009 war der Initiativkreis wieder fast vollständig zur Klausurtagung erschienen.

Über alle Themen ausführlich zu berichten würden den Rahmen dieses Berichte sprengen. Daher nenne ich wichtige Überschriften und gehe auf ein paar Themen näher ein. Auf der Agenda standen ausführlichere Lehrpläne für Schwerpunktfächer (Unterrichtspapiere), die Umstrukturierung der Norddeutschen Ausbildung, wie man den Eingang in die Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen findet, die Umstrukturierung der Freien Ausbildung NRW / Hessen, die neue Seminarleitung ab 2010, inhaltliche Nachbereitung der Lehrlingstreffen und persönliche Betreuung der Lehrlinge, Berichte aus den Lehrjahren, Vorbereitung der Ausbildertagung, Vergütung der Seminarleiter, Berichtshefte und interne Kommunikation.

Ein Merkmal der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen ist ihre Vielfalt in den Unterrichtsthemen im Seminar. Dies spiegelt sich im Rahmenlehrplan wider, den die Seminarleiter schon seit einigen Jahren nutzen, um die Seminare zu planen und einen roten Faden in diese Veranstaltungsreihen zu legen. Um mit dieser Vielfalt effektiver umgehen zu können, wurde von Heinrich Stienkemeier und Sebastian Bauer für ihr Unterrichtsfach Betriebswirtschaft vor einiger Zeit ein Unterrichtspapier Betriebswirtschaft vorgelegt, das detailliert Themen und Stundenumfang aufführt. Diesem Beispiel folgend, wurde in Arbeitsgruppen zu den Kernfächern Bodenkunde, Ackerbau, Gemüsebau, Tier, Verarbeitung / Vermarktung und Technik erstellt, die diese Bereiche stärker gliedern und den Unterrichtsumfang widerspiegeln. Wir hoffen damit, die Planungskompetenz der Seminarleitung zu stärken und deutlichere Unterrichtslinien für die Lehrlinge zu gewährleisten.

Die Norddeutsche Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen setzt auf die Zusammenarbeit mit dem Warmonderhof, einem Ausbildungsinstitut für biologisch-dynamische Landwirtschaft in den Niederlanden. In deren 3. und 4. Lehrjahr findet der Unterricht blockweise dort statt. An unsere Ausbildung wurde von Clemens von Schwanenflügel die Frage gestellt, ob wir dort mitmachen wollen. Nachdem wir uns über die Details erkundigt hatten, konnten wir klar sagen, dass wir mit unserem System der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen zufrieden sind und dieses weiterentwickeln werden.

Wir denken gerade darüber nach, schon nach dem ersten Jahr mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, wo die einzelnen Lehrlinge nach dem ersten Jahr stehen und wo es jeweils hingehen soll. Ebenso wird die Erlangung des Gesellenstatus nach 3 Ausbildungsjahren diskutiert. Auf jeden Fall wollen wir das Seminarsystem aufrechterhalten. An dieser Stelle will ich unseren Seminarleitern danken, für ihren sehr engagierten Einsatz in der Vorbereitung, der Durchführung und Nachbereitung der Seminare. Für das persönliche Gespräch, das sie dauernd mit den Lehrlingen führen und sie so nicht nur auf fachlicher Ebene sondern besonders auf menschlicher Ebene durch ihre Ausbildungszeit begleiten. Danke, ihr macht eine hervorragende Arbeit.

Frank Sikora
Koordinator Initiativkreis der Ausbildung im biologisch-dynamischen Landbau im Westen NRW / Hessen