„Das Netz enger weben“ den Kontakt innerhalb der Freien Ausbildung stärken
Dank eines sehr engagierten Vorbereitungsteams und dem bereitwilligen Entgegenkommen des Gärtnerhofs Röllingsen, seine Räume zur Verfügung zu stellen, fand am Mittwoch, den 25. März 2015 ein sehr konstruktiver Ausbildertag statt.
Der Fokus sollte diesmal auf der Situation der Ausbilder in der Freien Ausbildung liegen. Um an die wahren Kernthemen zu gelangen, die die Ausbilder jeder für sich in ihrem Alltag mit sich herumtragen, wurden in Kleingruppen besprechungswürdige Punkte, Fragen und Probleme gesammelt, die anschließend in der großen Runde zu einzelnen Blöcken gebündelt wurden. Dabei fiel auf, dass an vielen Stellen Situationen herauskristallisiert wurden, die verschiedene Brücken zwischen den einzelnen Ausbildungsgliedern darstellen. So tauchte beispielsweise die Frage nach den Nähen und Grenzen zwischen Ausbilder und Azubi auf oder wie die Ausbilder erfahren können, was in den Seminaren eigentlich passiert oder wie die Seminarleitung mehr mit den Ausbildern verzahnt werden kann, genauso wie mit dem Initiativkreis oder, oder, oder. Aber auch inhaltsbezogene und finanzielle Nachfragen wurden an die Oberfläche gekehrt.
Nachdem die Präferenzen aller Themen geklärt waren und man sich auf bestimmte Punkte für diesen Tag beschränkte, fanden zahlreiche Diskussionen in den einzelnen, problemspezifischen Interessengruppen statt. Dabei wurden Verbesserungsvorschläge und neue Ideen gesammelt, wie man beispielsweise die Motivation der Lehrlinge für den Betrieb wecken und auch über die vier Jahre hinweg halten kann, wie die eigenen Ideale der Ausbilder das Feuer in den Lehrlingen entfachen können und wie die Integration einer guten Praxis des Anleitens im Alltag nachhaltig funktionieren könnte. Auch wie dem völlig gerechtfertigten Anspruch des Lehrlings an ein Leben neben der Arbeit entsprochen werden kann, und genauso wie man als Ausbilder das Werkzeug „Berichtsheft“ dem Lehrling schmackhafter machen und es zu einem Nachschlagewerk werden lassen kann. Ein großes Anliegen war auch die Synchronisierung der Seminare mit der Hofausbildung. Wie ist es möglich, dass ich als Ausbilder auf die Seminarinhalte im Alltag eingehe? Diese und noch viele weitere Fragen tauchten auf und wurden wiederum in großer Runde präsentiert, sodass ein reger Austausch entstand. Es war spannend, die Diskussion zu beobachten und zu sehen, dass für viele Probleme bereits auf anderen Höfen Lösungen gefunden wurden und dass allein dieser offene Raum als Austausch zwischen den Ausbildern einen hohen Wert besitzt.
Insgesamt hat der Tag wohl für alle Teilnehmer neue Horizonte eröffnet, die als Ausbilder mit in die Zukunft genommen werden können und als Initiativkreis Stoff für viele weitere Sitzungen eingebracht haben.
Für den Initiativkreis, Hannah-Theresa Wappler, Absolventin der Freien Ausbildung Demeter NRW & Hessen