Dem Wunsch eines einzelnen Herrn folgend, dem Geheimnis eurer Zusammenarbeit suchend, mache ich mich schreibend, auf den weg aus dem Norden nach NRW………
Letztes Wochenende war ich mit dabei als ihr in Klausur tagtet. Wie gesagt, ich fühlte mich weder als Gast, noch als notwendiges übel, als jemanden der dabei ist, an den gedacht werden muss… nein, ich war schon von Anfang an mittendrin, vielleicht ist das schon eins eurer Geheimnisse: alle in die Mitte holen…? zu beginn eurer Sitzung, denn gesessen wurde trotz der Bewegungsspiele nach der Mittagspause viel, war jeder aufgefordert seine Daseinslage anhand einer selbst gewählten Postkarte zu beschreiben, Kleinigkeiten sagen bekanntlich viel, alleine dass ihr euch selbst verpflichtet, Methoden mitzubringen, selbst zu testen, was ihr in Seminaren an den Lehrling bringt, scheint mir wertvoll, dass nicht jeder mitmachen muss, ebenso.
Beachtlich fand ich die Summe an Lehrlingen, den Lehrjahrsvertretern und denjenigen, die am Samstagnachmittag extra dazu kamen, und wie selbstverständlich sie mit diskutierten, das Wort taktvoll ergriffen, vielleicht kommt mir die Teilnahme der Lehrlinge so beachtlich vor, da sie bei uns fehlt, zwar sitzen jeweils zwei aus dem dritten und vierten Lehrjahr beim KK, doch steckt Arbeit dahinter, wenn sie sich von selber zu Wort melden. Ich nehme an, hier ist wieder ein Geheimnis zu finden: das miteinander diskutieren auf Augenhöhe
Beim Thema Diskussion merke ich eine weitere Beobachtung an: die Wortmeldungen waren meist sehr sachbezogen, so als hätte jede Perspektive ihren Fürsprecher; Elisabeth hat die staatliche Ausbildung im blick, Ulfert hat den Betriebsleiter im Gepäck, die ehemaligen Lehrlinge tragen aus der Perspektive der Absolventen bei „was hätte ich mir gewünscht / was erkenne ich als wertvoll/ in welche Richtung soll die Entwicklung keinesfalls gehen, weil…..“, ehemalige SL können aus ihrem Erfahrungsreichtum beitragen, sehen Entwicklungen die sich in den frischen Durchgängen zeigen, früher durch ihren Abstand, die aktiven SL erzählen offen von ihren Situationen, deckeln Schwachstellen weniger als dass sie sich Hilfe holen! Usw. Arbeistaufträge werden an alle die wollen/ fähig sind vergeben, ich habe keine raumgreifende Laberbacke, die um des Redens willen redet, gehört, sondern vielmehr ein ringen um die Sache, sich selber begrenzend und weniger ausschweifend…… mir kam des Öfteren das Bild, als würdet ihr, schon mit dem eigenen Lehrjahr/ Erfahrung/ Arbeitsauftrag im Hintergrund, gemeinsam eine große Suppe kochen (und nicht jeder sein eigenes Süppchen)
Sind mir irgendwelche Leichen im tiefen dunklen Keller entgangen, habt ihr da unten aufgeräumt? Ward ihr an diesem Tagungstermin besonders aufgeräumt? Wie tragfähig ist euer WIR?
Auf jeden Fall werde ich das ein oder andere mir wertvoll erscheinende mitnehmen: eine Klausurtagung über zwei tage, mit einem Abend in der Mitte, die Runde öffnen für ehemalige, engagierte Lehrlinge, Mitdenker, einen Betriebsbegleiter, damit die Größe der Gruppe anders „dynamisiert“, Muntermacher zwischendurch, dessen Methoden auch für die Seminare dienen, mehr zeit für grundsätzliches, damit wir die Suppen zu einem Eintopf machen……
Auf jeden Fall fühle ich mich durch den Besuch bei euch bereichert (auch wenn ich die Geheimnisse preisgab), freue mich dem Ein oder Anderen wieder zu begegnen und auf weitere rege Zusammenarbeit
Mit den herzlichsten Grüßen aus dem Norden, Anna