Der Abschluss des 4. Lehrjahres und die Begrüßung des neuen 1. Lehrjahres fanden gemeinsam in Witten an der Blote- Vogel Schule statt. Zuerst wurde begrüßt: das 2. Lehrjahr begann mit einer heiteren musikalischen Einlage die 10 Neulinge zu begrüßen. Für die Ansagen wurde ein Lichtwurzelmikrofon verwendet. Als wir (diejenigen, die verabschiedet werden sollten) das neue erste Lehrjahr auf der Bühne stehen sahen, wurden wir an unsere Begrüßung erinnert: Damals auf dem Birkenhof, nicht wissend, was wir alles in den vier bevorstehenden Jahren lernen würden. „Es ist schön, auf einem Hof zu arbeiten mit der Natur, den ganzen Tag an der frischen Luft. Aber was ist dann eigentlich nach der Lehre?“. Damals begrüßte uns Martin von Mackensen, der uns an recht wesentlichen Punkten während der Ausbildung begegnete: Begrüßung, Januarkurs, Februarkurs und Novembertagung. Die Punkte,wo wir intensiv mit Martin arbeiten konnten, waren Punkte, wo das Soziale in der Gruppe eine große Rolle spielte. Somit baten wir ihn eine Rede zu unserer Verabschiedung zu halten. Als wir begrüßt wurden, stellte Martin den Übergang von der Schule zur Ausbildung dar. Bei der Verabschiedung stellte er u.a. die Schwelle von der Lehre zur Gesellenzeit dar. Zum Beginn der Lehre macht man einfach mit und macht die Dinge nach, die einem vorgemacht werden. Dies wandelt sich, man wird selbstständiger, beginnt zu hinterfragen, aber man ist noch Lehrling! Jetzt hat man einen anderen Stellenwert, Fehler muss man vor sich selbst verantworten. Man kann nicht mehr so einfach sagen: „Pech, erklär es mir halt das nächste mal besser“, denn das Handeln liegt in der eigenen Verantwortung. Dies führt zu einer größeren Selbstständigkeit.
Nach dem Vortrag hieß es für uns, kurze Vorträge halten.Unsere Jahresarbeiten in 10 min. präsentieren. Also das knapp darstellen, woran wir ein Jahr lang gearbeitet hat. Das ist nicht so einfach, dass verständlich wird, wie die Vorgehensweise war, welche Erfahrungen man gemacht hat und was man daraus für Schlüsse zieht.
So hatten wir uns für das Programm überlegt, Themenblöcke zu machen: Begonnen mit der Pflanze (Entwicklung einer CSA-Gemeinschaft und die kontinuierliche Versorgung mit Salat; Düngungsversuch an Kartoffeln; Vergleichender Anbau samenfester und hybrider Tomatensorten) dann ging es mit den Tieren weiter (Ausbildung eines Arbeitspferdes; Neubau der Abtrennungstore der Kälberboxen; Die Herde zum Hof – Kuhfamilienzucht) und zum Schluss ging es um Präparate (Bachblütenbehandlung von Gurken im Erwerbsanbau; Präparateversuch an Möhren; Der Pflanze einen Fuß geben (Fladenpräparat); Planetenbäume als Gestaltungselemente im Präparateturm). Es gab einige von uns die Versuche gemacht haben. Bei dieser Art der Arbeit tauchte immer wieder die Frage der Objektivität auf. Was habe ich für einen Einfluss auf die Dinge?
Insgesamt gab es ganz individuelle Vorträge, zu jedem passend. Das 3. Lehrjahr begleitete unsere Vorträge durch lustige und ernste Einlagen.
Leider konnte unsere Seminarleiterin Katrin bei der letzten Etappe der Ausbildung nicht dabei sein, was sehr schade war, denn man lernt sich auf den Seminaren doch recht gut kennen. Katrin und Tobias ergänzten sich als Seminarleiter ausgesprochen gut und so fehlte am Sonntag ein Teil.
Wir hoffen, dass deutlich wurde, dass wir dankbar sind, dass wir diese Ausbildung machen konnten.
Zum Glück gibt es die Höfe, die die freie Ausbildung unterstützen, wo Seminare stattfinden können, wo Dozenten organisiert werden, damit wir ein möglichst breitgefächertes Wissen erlangen durften. Dies gründet sich auf dem Ausbildungsinitiativkreis.
Wir konnten feststellen, dass man durch eine Freie Ausbildung zu klaren Zielen und Wünschen kommen kann.
So wollen wir fast alle in der Landwirtschaft/Gemüsebau tätig bleiben.
Johanna Fellner