Es ist Winter geworden. Die Zeit des Innehaltens, des Insichkehrens, des Reflektierens und Beisammenseins. Auch die Natur hält inne. Pflanzen und Tiere fahren ihre Aktivität zurück oder begeben sich ganz in ihren Winterschlaf. Manchmal ereilt einen das Glück des Schnees, der die ganze Mitwelt in sein weißes Kleid hüllt und Stille mit sich bringt. Doch lange, weiß man, hält diese Stille nicht. Denn schon jetzt strecken die ersten Frühjahrsboten ihre Köpfchen durch den Erdboden und die Knospen an den Bäumen verheißen, dass sich auch dort neues Leben entfalten wird und ein neues Jahr in vollem Gange ist.
Da es dieses Jahr nicht möglich war eine regionsübergreifende Oktobertagung zu haben, hatte sich in unserem Lehrjahr die Idee entwickelt, eine kleine Oktobertagung für die Region im Westen zu organisieren. Dank des Einsatzes einiger Menschen in unserem Lehrjahr entstand so eine Tagung für das erste und zweite Lehrjahr in der Windrather Talschule. So ergab sich für uns die Möglichkeit das erste Lehrjahr kenne zu lernen. Neben tollen Workshops zu verschiedensten Themen gab es inspirierende Angebote im Open-Space, einen Vortrag, tolles Essen und die Chance sich auszutauschen. Nach einer erfolgreichen Übergabe der Planung an das erste Lehrjahr hoffen wir, dass es nächstes Jahr wieder möglich sein, wird eine große Oktobertagung stattfinden zu lassen.
In unserem Lehrjahr hatten wir im November das große Glück ein Seminar auf dem Dottenfelder Hof zu haben. Dort erhielten wir einen tieferen Einblick in die Tierhaltung und Tiergesundheit beim Schwein und bei der Milchkuh. Die Themen Ackerbau, Botanik und Gemüsezüchtung ergänzten das Programm.
Im Dezember stand für uns alle eine neue Erfahrung an. Unser erstes Online-Seminar. In diesem tauchten wir tief in die Materie des Düngens ein. Einheiten über die artgerechte Fütterung von Milchkühen, der landwirtschaftliche Kurs und ein Vortrag über die Agrarpolitik rundeten das Seminar ab. Wir alle waren sehr dankbar, dass es unter den derzeitigen Umständen möglich war, ein Seminar auf die Beine zu stellen und uns theoretisches Wissen zu vermitteln.
Der persönliche Kontakt, die Möglichkeit sich über Themen nochmal tiefer austauschen zu können, fehlte jedoch.
Neben unserem alltäglichen Leben auf den Höfen und dem Lerninhalten auf den Seminaren gibt es Bewegung in unserer Seminargruppe. Während sich der Großteil der Gruppe immer tiefer in die Thematik der Landwirtschaft begibt und sich mit dem Projekt der Jahresarbeit beschäftigt verabschieden sich auch einige Menschen aus unserer Gruppe. Entweder um die Ausbildung auf andere Art und Weise weiter zu machen oder auch einfach weil ihr Herz danach ruft andere Wege zu gehen.
Noch sind wir in der Winterzeit, sammeln Energie und neue Inspiration für das wieder-aufkeimende Leben im Frühling. Ich wünsche uns allen, ganz gleich welchen Weg wir beschreiten, dass sie fruchtbar werden mögen.
Lea Ditscheid, Lehrling im 2. Lehrjahr biodynamische Ausbildung im Westen