Für Interessierte

Überall auf der Welt muss ich ein Samenkorn in die Erde legen, um später etwas ernten zu können. Eine Ernte, die mich und alle ernährt. Das kann ich tun, hier in diesem Land. Unsere Äcker bearbeiten, auf ihnen Früchte anbauen, sie ernten. Und voller Stolz und Freude sein.

  • Doch was können wir geben? Was kann ich für die Fruchtbarkeit unserer Böden, für den Humus tun?
  • Was kann ich diesem Stück Land geben, dass mich ernährt?
  • Wie kann ich dieses Stück Land gestalten, zur Wohltat von Pflanze, Tier und Mensch?

Das sind Fragen und viele, viele mehr, die uns auf dem Wege Landwirt/in oder Gärtner/in im biologisch-dynamischem Landbau zu werden, begegnen. Und wir sagen: daran zu arbeiten, dass macht Sinn für uns, jeden einzelnen und die Welt. Und weiter können wir sagen, dass es Freude macht im Freien zu sein, ausgesetzt der Sonne, dem Regen, dem Wind und gemeinsam zu schaffen, Arbeit bewältigen, Ziele erreichen.

Und immer wieder Grenzen zu überwinden, im täglichen Tun und im täglichen Umgang miteinander. Wir sind alle Lernende und Lehrende. Haben wir auch Kompetenzen erworben und Erfolg, so steht doch der Landwirt und Gärtner immer wieder vor neuen Fragen, denn jedes Jahr ist anders und die Natur ist so lebendig, dass die Arbeit in und mit ihr ständig ein sehr hohes Maß an Beweglichkeit erfordert. Wir alle machen uns auf den Weg und stellen uns diesen Aufgaben und wachsen.

Um an der biologisch-dynamischen Ausbildung teilnehmen zu können, muss man volljährig sein. Die Ausbildung ist eine duale Ausbildung, bei dem 80% der Ausbildung auf den Betrieben stattfindet und 20% in den eingegliederten Seminaren.

Im ersten Schritt muss man ein mindestens halbjähriges Praktikum auf einem landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betrieb absolvieren. Es ist möglich dies auf verschiedenen Betrieben zu tun, es empfiehlt sich sogar mindestens zwei verschiedene Betriebe kennengelernt zu haben. Schön ist es, wenn die Zeit möglichst zusammenhängend durchgeführt wurde, aber auch eine Stückelung ist möglich, jedoch muss die Praktikumszeit VOR Beginn der Ausbildung abgeleistet sein.

Vor Beginn der Ausbildung findet außerdem noch das sogenannte Orientierungsseminar statt, dies dient dazu die Ausbildung und vor allem die seminaristische Arbeit kennen zu lernen. Zusätzlich finden die Eignungsgespräche auf diesem Seminar statt.

Die Lehre erstreckt sich über 3 Jahre und wird auf mindestens zwei verschiedenen Höfen absolviert. Die Gemeinschaft der Lehrlinge eines Lehrjahres wird durch die drei Jahre von ein bis zwei Seminarleitern/innen geführt und trifft sich einmal im Monat auf einem Hof, meistens für vier bis fünf Tage und lernt dort gemeinsam. Hier geht es darum, möglichst praxisnah an den verschiedenen Themen des jeweiligen Betriebes teilzuhaben und davon zu lernen. Ebenfalls wird theoretisches Grund- und Fachwissen vermittelt, wobei der natur- und geisteswissenschaftliche Hintergrund einbezogen wird.

Die Vermittlung erfolgt durch praktisch tätige Landwirte und externe Fachkräfte. Darüber hinaus werden innerhalb eines Lehrjahres gemeinsame Veranstaltungen (Abschlussfeier, Herbsttagung) selbstständig organisiert und künstlerisch gestaltet.

Zum Ende des ersten Lehrjahres findet eine Zwischenprüfung statt, in der die Auszubildenden eine Rückmeldung zu ihrem jeweiligen Lernstand bekommen. Diese Prüfung wird in Kleingruppen durchgeführt.

Im zweiten Lehrjahr findet eine Fachprüfung statt, die den Lernenden den Stand ihres Wissens und Könnens vermittelt. Zur Fachprüfung muss die gesamte Dokumentation vorgelegt werden. Sie besteht aus Tages – und Wochenberichten, Wochenplanungsberichten, Erfahrungsberichten, einem Herbarium und Betriebsspiegeln, sowie Protokollen der Entwicklungsgespräche. Zusätzlich bekommen die Auszubildenden durch die Prüfer:innen eine Rückmeldung zu ihrem jeweiligen Ausbildungsstand und ggf. Empfehlungen in welchen Bereichen noch eine erhöhte Aufmerksamkeit gelegt werden sollte. Dies kann auch Empfehlungen für Betriebswechsel beinhalten.

Im dritten Lehrjahr wählen sich die Auszubildenden betrieblich relevates Thema und erstellen eine  umfassendere Abschlussarbeit (die sog. Jahresarbeit). Diese wird meist praktisch und theoretisch erarbeitet. Die Präsentation dieser Arbeit sowie eine praktische Abschlussprüfung bilden den Abschluss der Ausbildung

Um in die Ausbildung im biodynamischen Landbau einzusteigen, benötigen alle ein sogenanntes Vorpraktikum oder Praxiszeit. Insgesamt müssen es mindestens sechs Monate sein.

In dieser Zeit sollen praktische Erfahrungen in einem Betrieb gesammelt werden, dabei ist es egal, ob es ein Bioland, Naturland oder Demeter-Betrieb ist. Wichtig ist, dass erste Erfahrungen im landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Bereich gemacht werden. Während der Praxiszeit solltet ihr auf alle Fälle einen Eindruck davon bekommen, was es heißt in die Betriebsabläufe  integriert zu sein und über mehr als zwei Wochen mit zu arbeiten. Schön ist es, wenn ihr Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen und auch in unterschiedlichen Betrieben sammelt.

Lasst euch eure Praxiszeiten auf alle Fälle schriftlich bestätigen, ihr braucht so etwas immer wieder, auf alle Fälle wenn ihr euch für eine Ausbildung bei uns bewerben wollt. Außerdem könnt ihr auch einen Praktikumsvertrag mit den Betrieben schließen, dies ist kein Muss, kann aber manchmal hilfreich sein.

Mögliche Praktikumsbetriebe findet ihr auf der Ausbildungsbetriebskarte.

Zum Einstieg in die Ausbildung laden wir euch ganz herzlich zum Orientierungsseminar ein.

Der genaue Termin 2024 steht noch nicht fest.

Das Seminar dient dazu sich gegenseitig kennen zu lernen, aber auch einen ersten Eindruck der seminaristischen Arbeit in der Ausbildung zu bekommen. Wir werden neben Hofrundgängen, Gruppenarbeiten, Vorträgen und Infos zum Ablauf, zur rechtlichen Situation von Auszubildenden, zur Einbindung der Ausbildung in den Gesamtverband auch künstlerisch und musisch gemeinsam arbeiten. Am Ende habt ihr ein rundes Bild der gesamten Ausbildung.

Während des Seminar führen wir mit euch auch Einzelgespräche. Diese Gespräche sollen euch zum einen die Möglichkeit geben noch offene Fragen zu klären, sind aber auch dafür da euch ein wenig näher kennen zu lernen, eure Motivation und Beweggründe für die Ausbildung gemeinsam zu erforschen und eure Entwicklungswünsche zu hören.

Alle, die die Ausbildung bei uns anfangen möchten, müssen ein solches Einzelgespräch mit uns geführt haben. Am einfachsten ist es während des Seminars.

In der Regel übernimmt der Ausbildungsbetrieb des jeweiligen Auszubildenden Kost, Logis, Kranken-, Renten-, Pflegeversicherung sowie ein „Taschengeld“. Der Bruttolohn beträgt zwischen 800 bis 900 € pro Monat. In der Regel geben die Ausbildungsbetrieb einen Fahrtkostenzuschuss von rund 25 €  zum jeweiligen Seminarort. Dies ist mit den jeweiligen Betrieben abzusprechen und im Lehrvertrag zu ergänzen.

Zu Beginn der Ausbildung wird eine einmalige Anmeldegebühr von 150,-€ erhoben. Diese wird durch die Bäuerliche Bildung und Kultur gGmbH per Einzugsermächtigung im ersten Ausbildungsmonat eingezogen.

Im ersten Lehrjahr gibt es ein Ausbildungsseminar auf dem Dottenfelder Hof, dies ist eine verpflichtende Veranstaltung, die von allen Auszubildenden besucht wird. In der Regel handelt es sich dabei um einen dreiwöchigen Kurs im November. Der Eigenbeitrag der Auszubildenden beträgt 75,-€, dieser wird im Anschluss an den Kurs in Rechnung gestellt.

Des weiteren gibt es die Möglichkeit, an einem Kurs der DEULA mit dem Lehrjahr teilzunehmen, die Lehrinhalte werden durch die Seminarleitung festgelegt. Dieser Kurs wird teilweise gefördert, sodass der Eigenbetrag für die Auszubildenden bei 75,-€ liegt, diese werden ebenfalls im Anschluss an den Kurs in Rechnung gestellt.

Alle Zahlungsmodalitäten sind im Rahmenlehrvertrag und in der Einzugsermächtigung geregelt.

Die Seminare der biodynamischen Ausbildung werden zurzeit durch das Land Niedersachsen gefördert.