Der Jahreskurs des Dottenfelderhofs in Bad Vilbel bei Frankfurt richtet sich an Menschen, die eine Berufsausbildung oder eine gleichwertige Tätigkeitszeit im landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Bereich abgeschlossen haben und schließt mit einer Prüfung zur staatlich anerkannten Fachkraft für biologisch-dynamischen Landbau ab. (Aktuell gibt es noch frei Plätze).
Im Interview erzählt Aaron, einer der aktuellen Teilnehmer:innen, vom Jahreskurs:
Lieber Aaron, was ist Deine Motivation, am Jahreskurs teilzunehmen?
Ich hatte schon während der Biodynamischen Ausbildung das Bedürfnis, etwas tiefer in bestimmte theoretische Themen einzusteigen und mir für bestimmte landwirtschaftliche Probleme etwas mehr Zeit zu nehmen. Ich wollte länger an Lösungsmöglichkeiten arbeiten und mein Wissen noch weiter vertiefen und verfeinern, sodass ich als junger Landwirt mehr Verantwortung für die vor uns stehenden Herausforderungen in der Landwirtschaft übernehmen kann.
Wem empfiehlst Du den Jahreskurs?
Ich empfehle diesen Kurs für jeden, der die Biodynamische Ausbildung abgeschlossen hat und für jeden, der schon etwas Erfahrung in der Landwirtschaft hat und noch professioneller und innovativer arbeiten möchte. Meiner Meinung nach baut dieser Kurs sehr gut auf die Biodynamische Grundausbildung auf und bietet dadurch ein kurze, aber sehr intensive Weiterbildungsmöglichkeit. Wir haben hier 200ha „Klassenzimmer“ und einer riesigen Vielfalt an Arbeitsbereichen und Menschen, die an den brennendsten Problemen unsere Zeit arbeiten, wodurch wir eine gute Möglichkeit bekommen, in kurzer Zeit sehr viel zu lernen. Deshalb richtet sich der Jahreskurs an jeden, der sich in dieser Richtung weiterbilden möchte, um die Zukunft der Landwirtschaft und der Ernährung von uns allen ein Stück besser zu machen.
Wie sieht ein typischer Jahreskurstag aus?
Unser Alltagsprogramm ist eng mit dem Jahreslauf und dadurch mit dem Alltag des Betriebs verbunden. Morgens nehmen wir Teilnehmer:innen des Jahreskurses als erstes an den verschiedenen Arbeitsbesprechungen der Bereiche teil. So behalten wir immer den Überblick, was auf dem Hof gerade passiert und wo wir spannende Eindrücke sammeln können. Danach beschäftigen wir uns im Rahmen eines Rundgangs oder einer Feldbegehung jeden Tag eine Stunde mit der Bodenentwicklung im Jahreslauf. Hier schauen wir die verschiedenen Prozesse im und auf dem Boden an. Wir betrachten was sich verändert, wie es sich im Laufe des Jahres verändert, welche Arbeitsmaßnahmen stattgefunden haben und welche Auswirkungen sie auf den Boden haben.
Im Laufe des Tages folgen dann noch vier Unterrichtsblöcke zu verschiedenen Themen wie zum Beispiel: Standortkunde, Pflanzenzüchtung, Obstbaumpflege, Kompostwirtschaft, Präparatearbeit, Fütterungstechnik, praktische Arbeit am Feld oder Literaturarbeit. Es sind gut gefüllte Tagen, an denen aber trotzdem Zeit bleibt eigene Themen zu bearbeiten.
Vielen Dank Deine Antworten, Aaron!
